Kurt Lander war jahrelang in Deutschland nur wenigen Personen ein Begriff, selbst gestandene Fußballexperten kannten diesen Namen nicht. Erst als der Bayern München Fanclub "Schickeria München" sich intensiver mit der Persönlichkeit des ehemaligen Präsidenten auseinander gesetzt hat, steigte der Bekanntheitsgrad. Hauptgrund war eine Choreographie am 03.02.2014, welche sogar vom DFB mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichnet wurde. Das Thema Landauer wurde dadurch so sehr in den Medien thematisiert, dass in Zusammenarbeit mit dem Bayrischen Rundfunk ein Film entstanden ist, welcher seit dem 10. Oktober 2014 im Handel als DVD und Blu-ray verfügbar ist.
Vorgeschichte:
Kurt Landauer ist vor dem 2. Weltkrieg Präsident vom FC Bayern München. Als Jude führt er den Verein 1932 zur ersten Deutschen Meisterschaft des heutigen Rekordmeisters. Da die Nationalsozialisten allerding an die Macht gelangt sind, musste Kurt Landerer von seinem Amt abtreten und kommt 1938 sogar in das Konzentrationslager Dachau. Nach seiner Freilassung flieht er in die Schweiz, wo er später bei einem Freundschaftsspiel ein Wiedersehen mit einem Teil der alten Spielern hat. Nach lauter Heimweh kehrte der beliebte Präsident 1945 wieder zurück und baute aus den Trümmern der Stadt München den Verein und das Grünwalder Stadion auf.
Handlung:
Der Film zeigt die bereits angesproche NS Problematik. Zunächst beginnt der Film mit der Rückkehr von Kurt Landauer aus der Schweiz. Bereits am Anfang des Filmes zeigt sich, dass die faschistische Haltung noch immer in den Köpfen der Menschen vorhanden ist und Landauer als Jude durchaus Probleme in Deutschland hat. Sofort nach seiner Ankunft macht er sich dennoch auf den Weg zu seinem FC Bayern München. Auch wenn der Verein finanzielle Engpässe hat und die meisten Bürger zunächst einmal die Stadt in Ordnung bringen wollen, sorgt Kurt Landauer sich um den Fußball. Aus diesem Grund nimmt er selbst das Zepter in die Hand und baut mit viel Geschick und Herzblut eine Spielstätte für den FC Bayern München, auch wenn er dafür zwangsläufig mit seinen Feinden kooperienen muss.
Fazit:
Die Person des Kurt Landauers erinnt stark an Uli Hoeneß. Er liebt den Verein mehr als jede Frau und steht hinter ihm bis zu seinem Tod. Mit eiserner Härte und völliger Überzeugung regiert er seine Bayern. Für jeden Fußballfan sollte der Film auf jeden Fall einen Blick wert sein. Das Leben als Jude steht im Film besonders im Fokus und mit dem Einsatz von alten Requisiten fühlt man sich 90+1 Minuten in die Zeit der 40er Jahre zurück versetzt. Wer bereits das Wunder von Bern gesehen hat kann sich vorstellen, wie das Feeling ist.
Daten:
-Produktionsjahr: 2013
-Spieldauer: 91 Minuten
-Studio: Weltkino
-Erscheinungsdatum: 16.10.2014
-FSK Freigegeben ab 12 Jahren